Am ersten Oktoberwochenende sollten in Berlin nicht nur die Feierlichkeiten zu 30 Jahren „Deutscher Einheit“ zelebriert werden, auch die Neonazis vom „III. Weg“ planten eine Demonstration. Unter dem Motto „Ein Volk will Zukunft“ wollten sie durch Berlin-Hohenschönhausen marschieren und ihre extrem rechte Ideologie auf die Straße tragen. Seit den 90er Jahren wurden Nazis in Hohenschönhausen durch konsequente antifaschistische Arbeit zurückgedrängt. Dass nun gerade dieser Stadtteil für den Aufmarsch ausgewählt wurde, kann man nur als Versuch der Nazis verstehen, sich Hohenschönhausen zurückzuholen.
Zusammen mit tausenden Antifaschist:innen waren wir deshalb letztes Wochenende auf der Straße, um dem allzudeutschen Spuk ein Ende zu machen. Den Einheitsfeierlichkeiten wurde mit einer kraftvollen Demo unter dem Slogan „Deutschland ist Brandstifter“ unsere Unversöhnlichkeit entgegengesetzt und auf die kalte, rassistische Normalität, die Deutschland kennzeichnet, hingewiesen.
Am folgenden Tag gelang es dann hunderten Menschen, trotz aggressiver und prügelnder Cops auf die Route des „III. Weg“ zu kommen und die knapp 200 Nazis schon nach wenigen Metern zu blockieren. Anschließend durften sie noch einige Meter durch Nebenstraßen ziehen, stets von lautem Gegenprotest und hin und wieder auch Steinwürfen begleitet.
Dieses Wochenende hat gezeigt, dass Naziaufmärsche nach wie vor durch vielfältigen, entschlossenen und solidarischen Protest verhindert werden können. Dank tausender Antifaschist:innen wurde die Demonstration für die Nazis vom „III. Weg“ zum Desaster.
Das nächste Mal sehen wir uns dann in Wunsiedel!
Ein paar Bilder zu den Protesten findet ihr auch auf unserem Twitter (@nichlangfackeln).